Szenen schreiben
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Ansprechende Szenen schreiben – 10 Tipps!

Szenen und Dialoge sind ein Hauptbestandteil jeder Geschichte, die wir schreiben. Und entwickeln unsere Figuren erst ihr Eigenleben, quatschen sie drauf los, bis uns AutorInnen der Stift aus der Hand fällt oder sich die Finger auf der Tastatur verknoten. Und das ist auch gut so. Wenn dieser Punkt erreicht ist, haben Sie als AutorIn alles richtig gemacht! Das bedeutet nicht viel weniger als: Ihre Figuren leben! Wunderbar!

Nun sind Filme oder Romane Medien, die es vermögen, in kurzer Zeit ein ganzes Abenteuer zu erzählen, das im echten Leben vermutlich Jahre beanspruchen würde. Im Film haben wir 90- 120 min, um den gleichen Prozess darzustellen. Da ist es nur logisch, dass auch Dialoge und Szenen auf das Gehaltvollste reduziert werden wollen. Einfach? Niemals! Machbar? Unbedingt! 

Es gibt ein paar Tricks, die man anwenden kann, um Szenen zu überarbeiten. 

Wohl gemerkt, erst dann, wenn aus dem Bauch und aus den Figuren bereits alles an Wortschwall herausgebrochen ist!

Welche Arten von Szenen gibt es?

  • Expositionsszenen
  • Nachklangszenen
  • Dramatische Szenen

Es bietet sich an, Expositionsszenen an den Stellen zu setzen, an denen die LeserInnen und ZuschauerInnen mehr Informationen brauchen über Orte oder Figuren. Sie dienen der Orientierung.

Nachklangszenen haben den größten Wert, wenn vorher ein Konflikt behandelt wurde. Sie bieten Ihren LeserInnen und ZuschauerInnen den Raum, das eben Verhandelte emotional einzuordnen und kurz mal durchzuatmen. 

Sie werden die ein oder andere Art nach Rhythmus- Gefühl zu setzen wissen!

10 Tipps zum Schreiben Dramatischer Szenen

Hier soll die dritte Art von Szenen Beachtung finden, die sogenannten „Dramatischen Szenen“. Also solche, die einen Konflikt beinhalten:

  1. Fragen Sie sich: Wer ist die Hauptfigur dieser Szene (das ist nicht zwangsläufig die Hauptfigur der Geschichte!)? Wer hat hier das stärkste Ziel? Wie lautet dieses Ziel? 
  2. Was ist der Konflikt? Wer steht dagegen? Was steht dagegen?
  3. Gibt es Möglichkeiten, es der Figur schwer zu machen, ihr Ziel zu erreichen? Bauen Sie die Hürden höher!
  4. Ändert die Figur ihre Strategie, wenn sie merkt, dass sie gegen eine Mauer rennt? Gibt es Wendepunkte? Statuswechsel? Bleibt es für die LeserInnen spannend, also offen, wie es ausgeht?
  5. Entwickeln Sie ein eigenes Ziel für alle (!) Figuren, die Bestandteil der Szene sind und stricken sie diese Ziele so konträr wie nur möglich! Im besten Fall haben die Figuren ihrer Szene gänzlich unterschiedliche Interessen.
  6. Lassen Sie die Figuren um den heißen Brei reden! Das Ziel bleibt zunächst unerwähnt. Bauen Sie Subtext- Ebenen, die uns wissen lassen, worum es geht, aber lassen Sie diese nach Möglichkeit unausgesprochen!
  7. Decken Sie den ersten Satz Ihrer Szene ab und überlegen, ob trotzdem alles drin ist, was gesagt werden soll! Dasselbe können Sie von unten machen. Und dann geht´s weiter in die Mitte.
  8. Lesen Sie die Szene laut! Einige Sätze lassen sich zwar „kopflesen“, aber unbequem sprechen.
  9. Stellen Sie sicher, dass jede Figur ihre eigene Sprache hat! Decken Sie Namen ab und prüfen Sie, ob sie erkennen können, welche Figur da spricht!
  10. Zu guter Letzt: Prüfen Sie unbedingt, ob zwischengesetzte Anweisungen und Beschreibungen die Szene vorantreiben, oder die LeserInnen eher trennen von der Dynamik, die die Figuren im Dialog entwickeln! Vertrauen Sie dem Dialog! Ihre LeserInnen haben bereits ihre eigenen Vorstellungen entwickelt, stören Sie sie nicht dabei!

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